Unsere Tipps für den Übertritt an die weiterführenden Schulen in Bayern
Die vierte Klasse bedeutet für viele bayerische Grundschüler Stress und Überforderung, denn der Übertritt an die weiterführende Schule steht an. Das Übertrittszeugnis mit seiner “Schullaufbahnempfehlung” ist für bayerische Grundschüler in der 4. Klasse die Maßgabe für ihre weitere Schullaufbahn. Ab Anfang der vierten Klasse zählen die Noten in den Hauptfächern für dieses Zeugnis. Ausgegeben wird es schließlich Anfang Mai. Statt eines Zwischenzeugnisses bekommen die Schüler Ende Januar einen Zwischenbericht über die Leistungen im ersten Halbjahr.
Welche Fächer sind für den Übetritt relevant?
Für den Übertritt an eine weiterführende Schule sind an bayerischen Grundschulen die Noten im Übertrittszeugnis in folgenden Fächer relevant:
- Mathe
- Deutsch
- HSU / Sachkunde
Mit welchem Notendurchschnitt kann ich aufs Gymnasium?
Um auf die jeweiligen Schulen überzutreten, müssen folgende Notendurchschnitte erreicht werden:
- Gymnasium: 2,33 oder besser
Dieser Notenschnitt entspricht zweimal der Note 2 und einmal der Note 3 bzw. den Noten 1, 2 und 3 in den Hauptfächern. Bessere Noten qualifizieren natürlich auch für den Übertritt ans Gymnasium. - Realschule: 2,66
Dafür wird zweimal die Note 3 und einmal die Note 2 benötigt.
Wer die Noten für seine gewünschte Schulart erreicht hat, kann mit seinem Übertrittszeugnis zur Anmeldung an die künftige Schule gehen. Die Termine und Unterlagen, die mitzubringen sind, werden auf den Webseiten der Schulen bekannt gegeben.
Was ist der Probeunterricht?
Sind die Übertrittszeugnisse ausgegeben und der erforderliche Notenschnitt für die gewünschte Schulart wurde nicht erreicht, bleibt die Möglichkeit des Probeunterrichts. Dazu werden die Kinder drei Tage an der gewünschten Schule unterrichtet und müssen am Ende jeweils eine Prüfung in Deutsch und Mathematik schreiben. Er findet bayernweit an den gleichen Tagen statt. Die Anmeldung für den Probeunterricht ist meist direkt nach dem Erhalt der Zwischenzeugnisse möglich. Die genauen Termine stehen beispielsweise auf den Webseiten der Schulen.
Welcher Stoff wird geprüft?
Im Probeunterricht ist alles relevant was in der 4. Klasse in Deutsch und Mathe behandelt wurde. In diesen beiden Fächern ist jeweils eine schriftliche und eine mündliche Prüfung abzulegen. Die Prüfungen werden zentral gestellt, aber von einem Ausschuss an den Schulen bewertet und benotet.
Welche Noten sind für ein Bestehen erforderlich?
Um den Übertritt an die gewünschte Schule zu schaffen muss mindestens eine 3 und eine 4 erreicht werden, dies gilt sowohl für die Realschule als auch fürs Gymnasium. Was zunächst leicht klingt, hat es dennoch in sich. Denn das Niveau der Aufgaben orientiert sich an der Schulart, die angestrebt wird. Allgemein schätzt man, dass die Kinder meist eine Notenstufe schlechter abschneiden als bisher an der Grundschule. Etwa die Hälfte der Kinder besteht den Probeunterricht für den Übertritt ans Gymnasium, die Prüfungen an den Realschulen schaffen sogar nur etwa 20 Prozent der Kinder.
Unbedingt gezielt vorbereiten
Der Probeunterricht ist also eine harte Nuss. Eine gute Vorbereitung und viel Übung sind wichtig. Die Aufgaben der letzten Jahre gibt es an verschiedenen Stellen zum Üben im Netz, z.B. hier und hier.
Übertritt nach Elternwillen
Hat es mit dem Probeunterricht nicht geklappt gibt es seit dem Schuljahr 2009 / 2010 die „Freigabe nach Elternwillen“. Um nach dem Willen der Eltern trotzdem die gewünschte Schule zu besuchen, ist es erforderlich, dass in beiden Fächern im Probeunterricht die Note 4 erreicht wurde und ein Gespräch mit den zuständigen Lehrern geführt wird. Ob dies sinnvoll ist und dem Wohl des Kindes dient, ist je nach Einzelfall zu entscheiden und zu beurteilen. Den Kinder unnötigen Druck aufzuladen ist sicherlich nicht förderlich – und das Schulsystem bietet viele Möglichkeiten zum Erreichen unterschiedlicher Bildungsabschlüsse. Auch wenn es beim ersten Anlauf mit der gewünschten Schule nicht klappen sollte.