Nachhaltigkeit in der Schultasche

6 Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Schultasche

Weltweit streiken immer mehr Menschen für mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Lebens. Zum Schuljahr 2019/2020 rechnete der Handel mit einem Umsatz von 580 Millionen Euro für Schulmaterialien. Eine Menge Zeug also, das wir alle zusammen jedes Jahr kaufen – ein Blick auf die Auswirkungen auf unsere Umwelt lohnt sich also.

Deshalb haben wir für Euch einige Tipps zusammengestellt, mit denen Ihr einen Beitrag leisten könnt und dabei langfristig auch noch Geld spart. Möglicherweise sind die ersten Anschaffungskosten etwas höher, aber bei guter Qualität kann vieles länger genutzt werden und ärgerliche Ersatzkäufe bleiben aus.

Tipp 1: Verwenden, was Ihr schon habt

Der erste und allerwichtigste Tipp ist, das zu nehmen, was Ihr schon zu Hause habt. Ob Hefte, Blöcke, Trinkflasche, Pausenbox, Schultasche oder sonstiges.

Schaut auch in der Bastelkiste nach, sortiert die Stifte in Kategorien und macht eine Liste, welche Farben noch fehlen und kauft diese einzeln. Es müssen ja nicht unbedingt alle Stifte von der gleichen Marke und in der gleichen Länge sein.. Bei den Filzstiften am besten alle austesten, bevor sie wieder ins Federmäppchen wandern, und die Ausgetrocknete gleich aussortieren. Gleichzeitig kommt ganz nebenbei Ordnung in die Stiftesammlung – ein sehr angenehmer Nebeneffekt.

Tipp 2: Der Inhalt des Federmäppchens

Wenn möglich, setzt bei den Farbstiften auf Holzstifte, diese werden größtenteils aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und können fast restlos aufgebraucht werden. Achte beim Kauf auf gute Qualität, denn sonst kann es sein, dass die Miene schnell bricht und du oft nachspitzen musst. Wir nehmen gerne die GREENcolours von Stabilo*. Es gibt übrigens auch Textmarker aus Holz, die funktionieren auch bei Tintendruckern, bei denen durch die Feuchtigkeit im „normalen“ Textmarker die Tinte oft verschmiert hat.

Zu den Holzstiften braucht Ihr noch einen Spitzer. Natürlich gibt es sehr viele bunte Spitzer mit Einhörnern, Flamingos oder beliebten Charakteren aus Fernsehsendungen, aber vielleicht tut es ja auch ein ganz einfacher Holz- oder Metallspitzer. Der funktioniert genauso gut, hält (wenn er nicht verloren geht) die ganze Schulzeit oder sogar länger und kommt sicher nicht aus der Mode. Beim Lineal empfehlen wir auch Optionen aus Holz oder Metall, die weniger anfällig für Risse und Brüche sind. Eine Ausnahme ist natürlich das Geodreieck, weil man hier die Parallelen und Winkel ablesen können muss. Beim Kleber gibt es Tuben aus Metall, das recyclebar ist oder Ihr achtet darauf, dass die verwendete Verpackung bereits recycelt ist – z.B. gibt es von UHU den ReNature*, dessen Behälter immerhin aus 58% nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Tipp 3: Nachhaltige Hefte – am besten mit Siegel

Auch bei den Heften gilt zuerst: Neukauf vermeiden. Sicher sind vom letzten Jahr noch einige halbvolle Hefte da. Was spricht dagegen, die Hefte weiterzuverwenden? Wer mutig ist, kann das auch am nächsten Elternabend ansprechen. Sicher sind einige Eltern auch aus finanziellen Gründen dankbar.

Wenn neue Hefte gekauft werden müssen, achtet darauf, dass sie aus Recyclingpapier sind und am besten ein anerkanntes Umweltsiegel tragen. Mittlerweile gibt es viele Tests und Auszeichnungen, die Qualität, Preis, Herstellungsprozesse, Material, Nachhaltigkeit und vieles mehr untersuchen. Ein beispiel ist der Blaue Engel, den sicher die meisten schon mal gesehen haben.  Dieses Siegel wird an Produkte verliehen,  die möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, unter fairen Bedingungen produziert wurdne, kurze Transportwege hatten und möglichst oft verwendet werden können und anschließend umweltschonend wieder recycelt oder entsorgt werden können.

Tipp 4: Schöne und nachhaltige Heft- und Bucheinbände

Bei Hefteinbänden, Ordnerunterteilungen und Büchereinbänden ist es superwichtig auf gute Qualität zu achten. Die günstigen Einbände aus Papier halten definitv wesentlich kürzer als die Plastikeinbände. Schaut Euch mal bei minouki um, dort gibt es wirklich tolle Einbände, die nachhaltig in Deutschland produziert wurden. Solltet Ihr Plastikhefteinbände nutzen könnt Ihr sie mehrere Jahre in Gebrauch haben und nur das Namensschild vorne mit dem neuen Fach und der neuen Klasse überkleben. Viele Einbände werden nach einem kleinen Riss auch oft weggeworfen. Doch eigentlich lässt sich ein Riss ganz leicht mit einem Klebestreifen reparieren – ab besten von innen, dann sieht man es wirklich nur beim genauen Hinsehen.  

Natürlich könnt Ihr hier Eurer Kreativität freien Lauf lassen. Es müssen auch nicht immer neue Einbände sein, wie wäre es damit, ein kleines DIY Projekt zu machen und aus altem Zeitungspapier oder gebrauchtes Geschenkpapier selbst welche zu basteln. Gut geeignet sind zum Beispiel Blätter von schönen Wandkalendern aus dem letzten Jahr oder das braune Papier, das bei Onlinebestellungen oft zur Abpolsterung in der Schachtel ist. Eine andere Möglichkeit wäre auch eine Stoffvariante, wenn Ihr eine Nähmaschine zu Hause habt. Dazu gibt es im Internet viele kostenlose Schnittmuster, Beschreibungen und Videos zum Nachmachen.

Die schönen Heftumschläge von minouki

Tipp 5: Kreative Ordner

Beim Kauf eines Ordners lohnt es sich auf gute Qualität zu achten, insbesondere bei dem Klappmechanismus und Ringen, denn wenn diese verbogen sind, dann nervt jedes Umblättern und Ein- und Ausheften. Für die Außenhülle der Ordner kommt es auf den Gebrauch an: Wenn der Ordner täglich unterm Arm zur Schule und wieder zurück getragen wird, ist eine stabile Außenhülle aus Plastik eine Überlegung, denn die Ordner aus Karton werden doch durch Regen und Schnee mit der Zeit ganz schön mitgenommen. Wenn die Ordner zu Hause bleiben und nur zum Abheften verwendet werden, dann ist es eindeutig sinnvoller, auf Karton zu setzen.

Kleiner Tipp, wenn Euch die Ordner aus Karton nicht gefallen ist es ein Leichtes sich hier kreativ austoben und die grauen Papierordner nach Belieben mit Bildern aus dem Internet, einer Zeitschrift oder auch Fotos zu gestalten. Ganz toll ist auch Washitape* zum Dekorieren, das gibt es in vielen verschiedenen Farben und Mustern und besteht in der Regel auch aus Papier.

Tipp 6: Achtet auf den Verpackungsmüll

Denkt schon vor dem Einkauf daran, ein paar Taschen ins Geschäft mitzunehmen, damit Ihr vom Einkaufen nicht eine neue Plastiktüte mit nach Hause bringt. Die Papiertüten sind wohl nicht viel besser, sie sind zwar biologisch abbaubar, brauchen aber bei der Produktion auch Energie, Material und Wasser. Damit der Aufwand der Herstellung einer Papiertüte aus ökologischer Sicht gerechtfertigt ist, müsste man sie achtmal wiederverwenden.

Und beim Einkauf selbst, solltet Ihr dann natürlich auch darauf achten, dass die Sachen möglichst wenig verpackt sind.

Jetzt wünschen wir Euch viel Erfolg bei der Umsetzung. Berichtet uns gern von euren Erfahrungen.

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